Oscar Corman

Seit ich meine berufliche Laufbahn als Sozialarbeiter begann, beschäftige ich mich mit der Suche nach Antworten auf Fragestellungen, die individuelle und strukturelle Ursachen von sozialen Problemen betreffen. Dazu zähle ich Armut, Ausgrenzung, Krankheit und weiteres Leid, welches zwar an sich subjektiv, doch gleichzeitig sehr ungleich verteilt ist.

Lösungsansätze für individuelle Problemlagen ließen sich in meiner praktischen Tätigkeit als Sozialarbeiter finden und anwenden, die vor nunmehr sechzehn Jahren begann. Hier war es der bio-psycho-soziale Blick auf individuelle Gesundheit und Wohlbefinden, der mich viel erkennen ließ. In einem Zweitstudium in den Politik- und Wirtschaftswissenschaften suchte ich nach Werkzeugen zum Bearbeiten von sozialpolitischen und gesellschaftlichen Fragestellungen. Die moderne Arbeitswelt und alternative Wirtschaftsmodelle waren weitere Interessenschwerpunkte, während ich konzeptionell beratend für Jugendhilfeeinrichtungen tätig war.

Nachdem ich bei einem sozialpsychiatrisch arbeitenden Träger in Bremen eine Zeit lang Einblicke in die Führungsebene eines größeren sozialen Dienstleisters gewinnen konnte, bewegte ich mich mit einem Masterstudium wieder mehr in Richtung der akademischen Welt, zudem von der Großstadt in den ländlichen Raum und sammelte praktische Erfahrung in der öko-sozialen Landwirtschaft in Südtirol. Dies in einem kleinen Familienbetrieb, einem multifunktionalen Hof mit Gemüseacker, Obstbäumen, wenig Tierhaltung, Direktvermarktung, Gästezimmern und angeschlossenem Waldkindergarten.

Mein Entschluss, mich für die Soziale Landwirtschaft zu engagieren, erwächst aber nicht zuletzt aus der schon im Kindesalter gehegten, lange Zeit verdrängten Sorge um unsere natürliche Umwelt. Die Entfremdung sowohl von der Natur als auch in anderen Lebenszusammenhängen scheint mir mitursächlich für eine ganze Reihe psychischer und seelischer Leiden.
"Grüne" Sozialarbeit und -politik kann hier zu Heilung von Mensch und Umwelt beitragen.

Mit den im Laufe meines privaten wie beruflichen Lebens gewonnenen Erkenntnissen und Fähigkeiten möchte ich dazu beitragen, verschiedene Formen Sozialer Landwirtschaft als mögliche Antwort auf Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu etablieren und weiter zu entwickeln. Dies tue ich nun auch bei der DASoL, wo ich bei einer Vielzahl von anstehenden Aufgaben unterstützend mitwirken darf.

 

Berufliche Stationen

2005              Abgebrochene Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau
2006 - 2010   Mitarbeit Ambulante Eingliederungshilfe in Düsseldorf
2011 - 2014   Stationäre Einrichtung zur Unterstützung bei Suchterkrankungen
2014 - 2018   Beratung von Jugendhilfeträgern und eines Bundesministeriums
2019 - 2020   Pädagogische Leitung eines sozialpsychiatrischen Trägers in Bremen
2021              Sozialraumorientierte Migrationsberatung
2022              Soziale Landwirtschaft in Südtirol

Wissenschaftliche Ausbildung

2006 - 2010   Studium der Sozialarbeit/Sozialpädagogik an der Hochschule Düsseldorf
2014 - 2018   Studium von Politik und Wirtschaft an der Universität Münster
2018              Forschungspraktikum in einer gewerkschaftsnahen Stiftung
2021 - heute  Masterstudium Praxisforschung und Innovation an der Hochschule Bremen

Weiteres

seit 2020      Aktives Mitglied der Sektion Politik Sozialer Arbeit in der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit / DGSA e.V.
seit 2022      Koordinator der Arbeitsgruppe Soziale Landwirtschaft in der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit / DGSA e.V.

Rundbrief

Der Rundbrief Soziale Landwirtschaft kann hier kostenlos bestellt werden.

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